Sieben Moritaten über die Migration älterer Familien im Binnenlande
Ein persönlicher Blick auf die sogenannte Flüchtlingskrise
In Wirklichkeit machen es Menschen in Europa schon immer so: sie ziehen um.
Viele Familien hätten das vor mehr als 70 Jahren auch gern getan, sie wurden aber deportiert und ermordet. Ihre Vorfahren kamen noch früher aus dem Osten ins Ruhrgebiet, wegen der Arbeit, und einige überlebten die Shoah.
Hätten Sie denjenigen, die auf der Flucht waren, damals die Tür vor der Nase zugeschlagen? Da wiedergefundene Menschen aus Wien, aus Herne, aus Kroatien, aus sehr kulturvollen Gebieten im heutigen Polen und der Ukraine selber nichts mehr dazu sagen können, tun wir das für sie: mit Stimme, Akkordeon und Klarinette.
Norbert Zajac
geboren 1956 in Rheydt, ist der Mönchengladbacher ein gefragter Improvisator in NRW. Nach einer Zeit des instrumentalen Spielens (Saxophon, Percussion und Synthesizer) widmet sich Norbert Zajac seit langem ausschließlich dem freien Gesang. Gesangsunterricht erhielt er bei Phil Minton, Isabela Beumer und Wolfgang Saus. Inspiriert durch Sänger wie Phil Minton, Koichi Makigami und Benat Achiary ist sein Einfallsreichtum und sein großer Stimmumfang für ihn charakteristisch. Seine Stimme bewegt sich von stratosphärischen Höhen bis hin zu unterirdischen Tiefen. Einige Projekte, an denen er beteiligt ist, sind VocColours, „The Absurd“, Klang Drang Orchester, Phil Minton Feral Singers, Polyfolie und Wuppertaler Improvisations Orchester. Seit 1995 tritt er beim Wiesbadener Improvisatorium auf. Es folgten Auftritte u.a. mit Peter Kowald, Uschi Brüning, Ernst-Ludwig Petrowsky, Georg Wolf, John Russell, Frank Köllges, Frank Rühl. Mit dem Gesangsquartett VocColours war Norbert Zajac auf Einladung des Goethe-Insituts 2013 und 2015 in Russland auf Konzert-Tournee.CDs:
zvuKlang, VocColours & Alexey Lapin (Leo Records 2013)
Luxatio, VocColours & Eberhard Kranemann (Leo Records 2015)
Markus Emanuel Zaja
geboren 1964 in der alten Hansestadt Lüneburg, lebt seit 1990 im Ruhrgebiet. Er studierte Musikwissenschaften in Göttingen, später Klarinette bei Theo Jörgensmann (Duisburg) und Perry Robinson (New Jersey). Er erhielt 1993 bis 1997 das Stipendium „Künstlerwohnung Schloß Borbeck“ in Essen. Zahlreiche Konzerte in den Domen Europas und bedeutenden Galerien zeigen ihn als Komponisten (Musik über die selbst erbaute Skulpturenserie „Die Platonischen Körper“, 1995 Galerie Schüppenhauer in Köln mit damals sensationellem Live-CD Mitschnitt, Werke für Chor und Elektronik, Expo2000) und als Improvisator (Museum Folkwang, Essen; Expo2000, Hannover; Bachfest Leipzig 1995 und 2000; 2008 in Oxford, Cambridge, London; 2013 und 2014 Utrecht). Er wirkte von 2012 bis 2015 in der legendären „Trinkhallen Tour Ruhr“ mit, einer Reihe für improvisierte Musik mit vier Baßklarinettenvirtuosen und Gästen aller Künste in den Kiosken der Ruhrmetropole.
Gedichtbände: „Dove Sei“ (2012), „Sharav“ (2013), „Ins neue Land“ (2014).
Markus Emanuel Zaja unterrichtete von 2007 bis 2012 an der Folkwang Universität der Künste, Essen und von 2008 bis 2013 an der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen.
Zaja hören:
Ralf Kaupenjohann:
geboren 1958 in Bochum. Er studierte Akkordeon an der Musikhochschule Dortmund bei Guido Wagner. Fernab der gängigen Akkordeonliteratur läßt er sein Instrument in unterschiedlichsten musikalischen Stilistiken und Besetzungen erklingen.
So spielte er beispielsweise in der international besetzten Formation Collage des Baßklarinettisten und Komponisten Eckard Koltermann und wirkte bei dem Projekt Maschinenmusik für vier Schlagzeuger, Sprechern und Akkordeon mit. Darüber hinaus arbeitete er an vielen Bühnen als Musiker bei Theater- und Opernproduktionen (u.a. Bochum, Köln, Moers, Recklinghausen, Weimar). Er war Mitbegründer der Neuen Organisation Musik (nom) und mit dieser Organisator der Jazzreihe Vom Hören Neuer Töne in Moers in den neunziger Jahren sowie Produzent bei Schallplatten und CDs des nom-Labels. Er ist Akkordeonist beim Ensemble DRAj und ständiges Mitglied der Rü2Band 2014/2015.
Schallplatten-, CD- und Rundfunkaufnahmen u.a. Martin Blume, Christoph Eidens, Hans Kanty, Eckard Koltermann, Achim Krämer, Kalle Mews, Simon Nabatov, Lauren Newton und dem Ensemble DRAj.
Kaupenjohann hören: