# 15 | Akkordeon international

30. September 2018, 19:30 Uhr
Claudio Jacomucci (Italien)

Nach Joseph Petrič (Kanada) und Geir Draugsvoll (Norwegen) kommt der diesjährige ausländische Solist aus Italien. Claudio Jacomucci kann auf eine langjährige internationale Karriere als konzertierender Musiker zurückblicken.

Sein Programm heißt Visionen einst und jetzt. Er hat Stücke aus der Gegenwart, die für Akkordeon gedacht sind (u.a. Ligeti, Lohse, aber auch eigene Werke), ebenso ausgewählt wie Kompositionen, die aus sehr unterschiedlichem Anlass entstanden sind: Dowland, van Eyk, Monteverdi, Bach, Scarlatti, Elgar heißen die Urheber. Sie werden erfahren, ob eine berühmte deutsche Nachrichtenverschlüsselungsmaschine eine Rolle an diesem Abend spielen wird. Vor allem aber werden Sie einen außergewöhnlichen Künstler erleben, der mit großer Sensibilität und Virtuosität das Publikum in seinen Bann ziehen wird.

Biografisches:

Claudio Jacomucci schloss 1992 sein Studium als Akkordeonist am Grenoble Conservatory (Frankreich) mit Auszeichnung ab. Er studierte Akkordeon bei Jean Luc Manca, Mogens Ellegaard und Vladimir Zubitsky.Im Jahr 2000 schloss er sein Studium als Alexander-Technik-Lehrer am Alexander-Technik-Zentrum in Amsterdam ab. Er studierte  – ebenfalls am Amsterdamer Konservatorium – Indische Musik (Karnatic).

Er war Gewinner internationaler Wettbewerbe wie Grand Prix International d’Accordéon in St. Etienne (1988), Trofeo Mundial de Acordeón (C.M.A.) in Cuenca (1990), Premio Città di Castelfidardo (1990) und Arrasate Hiria (1994).

Er hat zahlreiche neue Werke uraufgeführt und arbeitete dabei mit vielen Komponisten zusammen, u.a. Luciano Berio, György Kurtag und Akemi Naito. Selbst ist er ebenfalls als Komponist tätig.

Jacomucci trat in Europa, den USA, China, Mexiko, Russland auf vielen Festivals und bei zahlreichen Institutionen auf wie Cornell University (USA), Berliner Philharmoniker, Concertgebouw in Amsterdam, Salle Messiaen in Paris, Teatro alla Scala in Mailand, Gaudeamus Foundation in Amsterdam, Nuova Consonanza in Rom, Sala Chavez-Unam in Mexiko-City, Sibelius-Akademie in Helsinki, Beethoven-Haus in Bonn, um nur einige zu nennen.

Er ist der Gründer und Lehrer der italienischen Akkordeon Akademie in Urbino/Amsterdam und hält Meisterkurse in der ganzen Welt: Pariser Konservatorium für Musik, Königliche Musikakademie von London, Sibelius Akademie in Helsinki, Dänische Königliche Musikakademie von Kopenhagen, Chopin Universität Warschau, Konservatorium von Barcelona, ​​Konservatorium von Amsterdam, HEAR Académie Supérieure de Musique Straßburg, Yoliztli-Akademie in Mexiko, Tianjin-Konservatorium (China), Konservatorium von Rom.
Von 2011 bis 2014 Akkordeon unterrichtete er am Konservatorium „Luisa D’Annunzio“ in Pescara (Italien).

Es folgten Auftritte mit internationalen Künstlern wie Francesco Dillon, Joel Rubin, Stefano Scodanibbio, dem Prometeo Streichquartett, Michel Godard, David Moss, Terry Riley, Kálmán Balogh, Pierre Favre, Daniele Roccato, AlterEgo Ensemble. Als Solist spielte er mit dem „La Scala“ Sinfonieorchester Mailand, dem Haydn Orchester Bozen, der Filarmonica Marchigiana, der Sinfonietta del Teatro Lirico Cagliari (Italien), dem Ensemble L’Instant Donné (Frankreich) und dem Rumänisches Radio Sinfonieorchester. Als Komponist/Performer kooperierte ermit Künstlern wie Kathleen Delaney (Choreografin/Tänzerin), Mariangela Gualtieri (Dichterin), Daria Deflorian (Schauspielerin).Seine CDs werden von Labels im In- und Ausland veröffentlicht. Seine Auftritte wurden von Radio3 RAI, ORF, DeutschlandRadio, RNE2, Radio Vatikan, SFB, RSI, Radio Unam-Mexiko, RadioFrance ausgestrahlt.

Als Jurymitglied war er bei internationalen Akkordeonwettbewerben in Castelfidardo, Klingenthal, Arrasate, Moskau, Pula, Valtidone und Novi Sad eingeladen.

An Fachbüchern hat er Technique I for button accordion (Edition Bèrben) und Mastering Accordion Technique veröffentlicht: eine neue Herangehensweise an das Akkordeonspiel basierend auf der Alexander Technique, geschrieben mit Kathleen Delaney. Als Herausgeber zeichnet er für die Publikationen Modern Accordion Perspectives (2013), Critical Selection of Accordion Works  1990-2010 (2014) und An International Overview of Accordion Pedagogy (2017) verantwortlich.  Weiterhin koordiniert er eine internationale Expertengruppe der führenden Akkordeonisten und Lehrer.